2019 – Ein Feuerwerk an den Börsen
Das Jahr war für Anleger so positiv wie selten zuvor. Trotz kurzzeitiger Turbulenzen haben die Märkte deutliche Gewinne verzeichnet. Positiv stimmt insbesondere, dass sich die Märkte nicht durch politische Unruhen, wie beispielsweise den Handelsstreit USA – China oder den Brexit, haben nachhaltig beeinflussen lassen. Auch der isolierte Blick auf das vierte Quartal zeigt, wie stark die Dynamik an den Börsen war. Allein in den letzten drei Monaten konnte beispielsweise der DAX um mehr als 6% zulegen und sich so in die Liste der erfolgreichen Börsen einreihen.
Ausblick 2020
Im Gegensatz zu Haussephasen in der Historie sehen wir aktuell eine intakte wirtschaftliche Situation. Die Weltwirtschaft hat noch ausreichend Wachstumsdynamik, um im Jahr 2020 zumindest moderat und ohne Rezession zu wachsen. Und noch eine weitere gute Nachricht: Die Börsen haben verstanden, dass politische Querelen nichts an der ökonomischen Situation ändern, und die ist derzeit – global gesehen – gut.
Wir bleiben daher bei unserer Aussage: Ein sinnvoll diversifiziertes Portfolio ist die beste Grundlage für 2020. Qualitätsaktien sowie Dividendentitel werden auch in den nächsten Quartalen zu den bevorzugten Anlagen gehören – unabhängig von politischen Kurzzeitausfällen.
FED: „Sehr gute Wirtschaftslage!“
Besonders positiv zu werten ist der Umstand, dass die Märkte eines deutlich gezeigt haben: Sie haben sich in 2019 zum großen Teil von den politischen Rahmenbedingungen emanzipieren können. Der Grund dafür ist einfach. Sowohl beim Brexit als auch beim Handelskonflikt wurden die Kriegstrompeten lauter geblasen als notwendig. Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen hingegen waren nach wie vor intakt, zumal es auf beiden Gebieten insbesondere im zweiten Halbjahr Fortschritte bzw. Anzeichen für eine Lösung gab.
Wie gut die Rahmenbedingungen in Wirklichkeit sind, erläuterte die amerikanische Notenbank FED. Auf der Pressekonferenz vom 11.12.2019 lenkte FED-Chef Jerome Powell das Augenmerk auf die sehr gute Wirtschaftslage des weltweit wichtigsten Marktes. Stabiles Wachstum und florierender Arbeitsmarkt – das sind nur zwei Parameter, die Powell in seiner Präsentation ansprach.
Sein Fazit: Der Leitzins bleibt im Korridor von 1,5% bis 1,75%. Zuvor hatte die FED dreimal hintereinander den Leitzins jeweils um 25 Basispunkte gesenkt, um eine Abkühlung der US-Wirtschaft zu verhindern und einen Puffer für den Fall einer Zuspitzung des Handelskrieges mit China aufzubauen. Eine Rezession der US-Wirtschaft sei äußerst unwahrscheinlich, das Wachstum überzeugend.
EZB: Wenig Spielraum für die neue Chefin
Ob der Wechsel an der Spitze der EZB etwas an der Niedrigzinspolitik ändern wird, bleibt abzuwarten. Fakt ist aber, dass die neue Chefin Christine Lagarde nur wenig Spielraum hat. Zwar ist die Wirtschaftslage in der EU nicht schlecht. Aber die Inflationsrate verharrt auf unerwünscht niedrigem Niveau und die Meinungsverschiedenheiten mit dem Handelspartner USA nehmen stetig zu. Folgerichtig sehen Experten hier eine Zunahme des sogenannten „Quantitative Easing“ sowie ein Festhalten an niedrigen Zinsen. Lagarde ist sich bewusst: Ihre Arbeit ist stark geprägt durch Brüssel und andere europäische Hauptstädte.
Rohstoffe: Gold und Erdöl mit stärksten Zuwächsen in 2019
Die US-Notenbank Fed hat ihren Leitzins zum zweiten Mal in Folge gesenkt. Wie bereits bei der letzten Senkung wurde auch dieses Mal eine Korrektur um 25 Basispunkte vorgenommen. Damit liegt der US-amerikanische Leitzins nun in der Spanne von 1,75% bis 2%. Begründet wird das mit Unsicherheiten im Ausblick für das US-Wirtschaftswachstum. Die Fed geht jedoch weiterhin von einer „moderat“ wachsenden Wirtschaft aus. Bei Exporten und Investitionen sieht sie jedoch einen Rückgang. Dieser Schritt kam, wie schon bei der vergangenen Zinssenkung, nicht wirklich überraschend. Für Präsident Donald Trump jedoch geht die Zinssenkung nicht weit genug. Sollte die amerikanische Wirtschaft, auch aufgrund der Handelsstreitigkeiten mit China und anderen Ländern, in eine Rezession rutschen oder sich das Wachstum signifikant verlangsamen, würde seine Wiederwahl kaum Chancen haben. In der US-Geschichte gab es bislang nur einen einzigen Präsidenten, der trotz einer Rezession wiedergewählt wurde.
Quelle für Daten: Bloomberg